20Oktober
2017

Angenehmer "Pflicht"besuch in Busan

Strahlend blauer Himmel wölbt sich wie eine Kuppel über das Land der Morgenstille. Aktuell ist hier "Goldener Herbst".
Bislang habe ich wieder mal - echtes Glück mit dem Wetter!


Ich fahre mit dem KTX nach Busan. Die Züge sind wieder teurer geworden, aber das KORAIL Ticket kostet 150 Euro und ermöglicht es, kreuz und quer mit so gut wie allen Zügen im Land an 7 aufeinander folgenden Tagen zu fahren. Man muss sich nur die Reservierung besorgen, die ist z.B. im KTX Pflicht. Sogar ein günstiges Upgrade in die First Class ist möglich, das kostet nach Busan knapp 20 Euro für die Hin- und Rückfahrt zusammen. Es empfiehlt sich auch, die First Class ist einfach angenehm und ruhg(er).

Busan als südlichste Hafenstadt hat es mir schon vor Jahren angetan (siehe zurück liegende Blogeinträge). Tolles Flair. Nette Leute. Schöne Landschaft mit Bergen und Meer (kein Streit mehr bei jungen Paaren: "wohin fahren wir..." ;-)

In knapp 3 Stunden ist man mit dem KTX (vergleichbar ICE, läuft aber in Korea auf TGV Basis). Mein Programm ist ambitioniert: 45 Minuten U-Bahnfahrt zum Tempel Beomeosa, d.h. die gleichnamige U-Bahnstation im Norden anfahren, dann zum Shuttlebus laufen und in 10min. zum Tempel. Dieser liegt am Berg, ist sehr groß - und eine Stunde ist hier im Nu vorbei. Man sollte bei Tempeln immer auch genug Zeit mit im Gepäck haben.

Anschließend wieder retour und dann nochmal 15 Minuten vom HBf Busan in die andere Richtung - Richtung Meer, also in den Süden, in den - man muss es so schreiben - an den Hang geklatschten Stadtteil Gamcheon, die "Culture Village" von Busan. Manche nennen es auch  das "Machu Piccu" Koreas - nur, dass dort heute noch Leute leben und die Luft nicht ganz so dünne ist wie in Peru,,.

Was soll ich sagen: es war herrlich, beide Ausflüge in guter Zeit hinbekommen mit schönen Bildern (Auswahl siehe unten) und sogar noch einen Abstecher ins Promenierviertel Nampo am frühen Abend.

Der KTX fuhr wieder um 19:20 Richtung Seoul, war pünktlich(!) um 22 Uhr dort und um 22:35 war ich im Hotel.

Jetzt mache ich noch eine kurze Nachtschicht, denn ich möchte auch mal meinen Lesern danken:
die Statistik zeigt mir deutlich
über 11000 Besucher auf meinem Blog, besten Dank!!!

 

Eine Auswahl von Bildern aus dem Tempel (ich hoffe, sie geben etwas von der Stimmung wieder, die einen umpfängt, wenn man derartige alte Tempelanlagen betritt):

   

 

Nach dem Tempelbesuch gi es dann in gut eineinhalb Stunden (Shuttlebus vom Tempel, U-Bahn) zum Kulturviertel, dass man mit einem Minibus in etwa 10minütiger, abenteuerlicher Steilfahrt und schnittiger Kurvenfahrt erreicht (die Koraner haben keine Formel 1 Fahrer heißt es - das sind die Busfahrer!).

Gamcheon ist eine ganz spezielle Ecke von Busan die ich noch gar nicht gekannt hatte. Viele kleine, beinahe kubusförmige Häuser schmiegen sich den Hang hinauf, bunt angesrichen und auch schön schief. Abenteuerliche schmale Gassen winden sich dazwischen. Werden immer schmäler bis man nicht mehr durchkommt. Oder man steht plötzlich in einem Hof, wo Leute wohnen, quasi mitten in deren Wohnzimmer. Dort, wo früher wohl nie Türen die Häuser verschlossen, hat man inzwischen dann notgedrungen zumindest Hinweisschilder angebracht, um den inzwischen massenhaft auftretenden Touristen aus aller Welt mitzuteilen, dass auch in Korea "Privat" Privat bedeutet...dazwischen eingestreut sind kleine Cafes und Restaurants, Läden mit allerlei Kunst und Krims und Krams. Ein Gemisch an Waren, so abwechslungsreich und bunt wie die Häuser des Viertels.

Ein absolut lohnenswertes Eckchen von Busan, das mir die Stadt nochmals attraktiver gemacht hat!
Nach dem Abstecher hinein in das Kulturviertel Gamcheon hat es dann noch für einen kurzen Abstecher ins Abendliche Nampo-Vierel nahe des Fischmarktes Jagalchi gereicht.

Um 19:20 Uhr hieß es dann wieder "Abfahrt nach Seoul".

 

Der Eingang zum Viertel in Gamcheon:

Im Hintergrund sieht man die den Hang hinauf laufenden Häuser

Don´t Do this und that - da war einer aber SEHR genervt ;-)

Blick nach Süden aufs Meer mit den vorgelagerten Inseln

Die Gasse ist noch breit!

 

Das Panorama ist wirklich schön, hier der Blick nach Osten. Der weiße Turm ist der Aussichtsturm von Busan.
Die hohen Türme links vom Turm, d.h. am Horizont rechts von dem bewaldeten Berg sind das Stadtviertel Centum City, eines der modernsten in Korea, mit dem Shinsegae, dem größten Kaufhaus der Welt (Guinness).

Hinter den Bergen am Horizont lieft dann das Ostmeer (wird leider -aus Koreanischer Sicht fälschlicherweise - immer noch als Japanisches Meer bezeichnet...) und hinterm Horizont gehts nicht nur weiter, da liegt dann Japan.
Eine Fähre geht übrigens von Busan nach Shimonoseki.

 

Impressionen von der verkehrsberuhigten Zone in Nampo-dong:

Wo bin ich :-)