07Oktober
2014

"Klein-Frankreich" in Korea und das "Arboretum of Morning Calm"

Am Anfang der Reise war ich ja schon einmal mit der Bustour durch Gapyeong, etwa 50 km östlich von Seoul, gefahren, hatte aber aufgrund einiger Magenbeschwerden bei der Busfahrt die Tour verkürzt.

Da heute wieder ein tolles Wetter angesagt worden war, habe ich mich kurzerhand entschlossen, Gapyeong nochmals einen Besuch abzustatten. Zeit Tourpunkte habe ich mir vorgenommen: Das "Petite France", ein französchisch nachempfundenes Mini-Dörfchen, das auch schon einmal eine Filmklisse für koreanische K-Pop Dramen war, darunter "Beethoven". Der zweite Tourpunkt ist das Arbotetum der Morgenstille, ein viel versprechender Name. Vorab: ich wurde bei beiden nicht enttäuscht, im Gegenteil!

Im Petite France hatte ich 2 Stunden Aufenthalt eingeplant. Ich hatte erwartet ein vielleicht kitschiges MIni-Adventureland mit Eifelturm und Jahrmarkt-Kulisse, aber ich wurde eines besseren belehrt: ein wirklich nett errichtetes, auf den ersten Blick als "europäisch" anmutendes Dörfchen hat man da hingebaut, mit wunderbarer Sicht auf die Berge und den Fluss, und nett arrangierten Häuser, die teils auch Pensionen sind, wo man sich also einmieten kann!

Durch die an manchen Ecken aus Lautsprechern dezent eingespielte französische Musik kam schon ein bisschen des Flairs unseres westlichen Nachbarn auf. Jetzt ein Bistro mit Croissont und Café, das wäre es gewesen, leider gibt es keine französische Gastronomie dort. Trotzdem kann das "Petite France" gefallen, und manch ein Fachwerkhaus erinnert schon an Häuschen im Elsaß, z.B: in Colmar. Das Gesamt-Ensemble könnte an sich auch als "deutsch" durchgehen, durch die kleinen Accessoires jedoch wird schon der Schwerpunkt auf Frankreich gelegt. Interessant: sowohl heute als auch bei der ersten Fahrt war ich der eintige(!) westliche Tourist. Schade, dass dieses herrliche Fleckchen Erde nicht bei den westlichen Touristen bekannter gemacht wird. MIt dem iTX Schnellzug gelangt man vom Yongsan Bahnhof dür knapp 3 Euro in 55 Minuten nach Gapyeong. Ein Ausflug, der sich allemal lohnt.

Impressionen aus "Petite France":

Gapyeong ist landschaftlich sehr reizvoll

Klein Frankreich mitten in Korea!

 

Danach ging es mit dem Bus in gut einer halben Stunde weiter durch herrliche Landschaft zum MOrning Calm Arbotetum. Dort hatte ich 90 MInuten Zeit. Ich habe ja in Korea schon einiges gesehen, aber ich kann sagen, so einen schönen Garten habe ich noch nie, auch anderswo, gesehen! Das Tal ist als Ganzes ein rieseiges Areal mit einem großen Botanischen Garten, Dabei ist die natürliche Landschaft erhalten geblieben und die koreanischen Gartenbau-Architekten haben hier die MEisterleistung vollbracht, Natur und Menschen-gemachtes zu einer Einheit zu verschmelten. Alte, teils bis zu 1000 Jahre alte Bäume stehen zwischen BLumenarrangements, es gibt einen Aplengarten und einen wunderschönen Pavillon mit BLumen, Kleinen Bäumen und Steinsetzungen. Wege gehen durch die Hügellandschaft, und der Wald ist sehr nah und der beginnende Herbst läßt nun das Laub in vielen Farben erstrahlen. Manchmal mußte ich einfach stehen bleiben und mich erstuant umsehen. Das Licht dr Sonne, die Temperatur, ein leichter Wind, die Optik, da hat alles gestimmt!

Korea heißt ja in alten Quellen "Land der Morgenstille". Hier, an diesem Ort, kann man es nachvollziehen.

Ich kann das Arboretum nur empfehlen! Selbst wenn man sich nur dieses vornimmt, hat es sich auf jeden Falle gelohnt, nach Gapyeong zu kommen.

 

Impressionen aus dem "Arboretum of the Morning Calm":