03Oktober
2013

Ausblicke und Überblicke

Heute ist in Deutschland der Tag der Deutschen EInheit. Einen Gruss an die Heimat! Die Koreaner beneiden uns um unsere EInheit, kennen auch die Probleme finanzieller Art, die zu bewältigen waren und haben in sofern die Hoffnung, dass es bei den beiden Koreas auch irgendwann einmal klappt, aber auch Angst wie man das finanziell stemmen könnte, was ja auch verständlich ist. Ich jedenfalls wünsche den Koreanern ales Gute und beiden Teilen der einen koreanischen Nation, dass sie sich dereinst friedlich und in Freundschaft vereinen mögen. Die Leute hätten es sich in beiden Teilstaaten redlich verdient!

Heute, am 3.Oktober, ist aber auch in Korea Feiertag! Der Staatsgründungstag der koreanischen Nation - der Legende nach 2333 vor der christl. Zeitrechnung wurde Korea gegründet. Banken, Versicherungen und Büros haben zu, alle Läden aber offen.

Wieder ist das Wetter gut! Ich habe das Gefühl, der Himmel wird immer blauer! In Korea sagt man ja auch, dass sich der Himmel im beginnenden Herbst über das Land wölbt, wie ein Dom. Wie dem auch sei, heute habe ich am Abend fast keinen Antrieb mehr, einen Eintrag zu verfassen, denn nach etlichen Höhenmetern und abgelaufenen Kilometern auch in der Ebene bin ich recht groggy. Mann ist ja keine 20 mehr :-) aber auch noch keine 50 :-X und daher habe ich mich heute Morgen entschieden, sportlich zu sein und den Hanfluss zu Fuss zu überqueren, einige Dinge in der Stadt zu erledigen (man braucht ja Reservierungen für die kommenden Touren, laßt Euch überraschen) und dann auf den Anasan zu gehen. Die Aussicht soll schön sein, las ich. Das ist gelinde gesagt eine Untertreibung! Aber schön der Reihe nach, beginnen wir mit dem Hangang:

Eine der Hanfluss-Brücken nach Yeouido Namsan mit Fernsehturm wirkt zum Greifen nah

Der Namsan-(Berg) mit dem Fernsehturm erscheint quasi zum Greifen nah

Hanfluss-Fähre und das Parlament Südkoreas

Ausflugs-Fähre vorne, hinten das Südkoreanische Parlament. Dazwischen Liegewiesen, Fahrrad- und Skater-Straßen(!) und Spezierwege. Alles Autofrei, Kilometerlang, au beiden Uferseiten. Hier finden auch oft Festivals statt wie das große Internationale Feuerwerk-Festival im Oktober (quasi das koreanische Pendant zu "Rhein in Flammen").

Freizeitboote gibt es,Schiffs-Frachtverkehr nicht

Auf dem Hanfluss gibt es Fährverkehr, Wassertaxis und Freizeitschiffe, aber einen regulären Frachtverkehr wie auf dem Rhein in Deutschland habe ich auf keinem Fluss in Korea bislang gesehen.

Blick auf das südliche Hanufer im Hintergrund

DIe kleine grüne Insel im Vordergrund ist ein Naturreservat ohne Zutritt. Hinten der Blick auf das südliche Hanfluss-Ufer

 

Ausflugs-Schiff: sehr zu empfehlen!

MIt so einer Ausflugsfähre kann man die Stadt wunderbar erkunden vom Wasser aus. Tolle Blicke, das lohnt sich auf jeden Fall.

 

Am Nachmittag ging es dann mit der U-Bahn einige Stationen aus der Innenstadt hinaus. Kaum ausgestiegen, geht eine steile Straße Richtung Wald. DIe Straße wird dann zu einem breiten Waldweg, dann zu einem Pfad. Es wird immer steiler! Man glaubt es kaum: der Ansan-(Berg; san=Berg!) ist knapp nur 300m hoch, aber die Wege sind teils alpin! Mit meinen mbt Laufschuhen geht es gerade noch so. Die Koreaner die ich treffe, sind zünftig gekleidet für eine Bergtour, und sie haben Recht: man muss aufpassen wo man hintritt. Slippers und Pumps haben hier nichts verloren. Allmählich beginnt man doch zu schwitzen, denn man klettert ja fast von Meereshöhe hier hinauf. Das schlimmst Stück ist die Treppe am Ende, da ist mir ein steiler Weg doch noch lieber, aber es geht hier nicht anders. Urplötzlich erkennt man dann den Gipfel und das Signalfeuer aus alter Zeit, das dort oben steht: in der Joseon-Dynastie hat man auf vielen Bergen solche Warnfeuer gehabt, um vor anrückenden Feinden zu warnen. Man gab codierte Rauchzeichen. In Sachen Telekommunikation waren die Koreaner eben immer schon sehr fortschrittlich.

Der Blick der sich dann auftut, ist einfach atemberaubend: wie auf einem Präsentierteller liegt die Stadt vor einem. Seoul hat ja keine kompakte Skyline, die so typisch ist wie die von Manhatten in New York, Shanghai, Hongkong odr Sydney. Was Seoul ausmacht, ist die Lage an sich, das Gesamtpaket: Häuser, eingebettet in markante Bergformationen, die von 300 bis knapp 900m Höhe reichen (ich stehe auf dem Ansan ja auch noch auf Stadtgebiet!), viel Grün in der Stadt, das fällt sofort auf und natürlich das breite Band des Hanflusses, der sich quer durchs Panorama schlängelt. AN dessen Südufer ragen dann markante Formationen auf: Coex-Center, das 63 Building mit der goldfarbenen Fassade, und dann die Insel Yeouido im Hanfluss, mit dem brandneuen IFC (International Finance Center) und dem Parlament. In der untergehenden SOnne schaut alles sehr schön aus, und es lohnt sich, oben zu bleiben (man ist ja auch noch müde vom Aufstieg :-)

Treppauf, treppauf...und später wieder runter!

HUt ab vor den Arbeitern, die das anlegten - toll gemacht. Zwar steil, aber anders kaum zu lösen. Fragt nicht, wie viele Stufen, hab´s Zählen aufgegeben :-)

 

Endlich oben, das Signalfeuer begrüßt mich

Wieder restaurierte Signalanlage, übrigens funktionstüchtig!

 

Viele sind noch unterwegs auf steilen Wegen

Mühsam ist es, aber sicher durch sehr gute Präparation, die nur ein Minimum in die NAtur eingreift.

 

Ist das keine schöne Aussicht?

Panoramablick pur!

Die Appartments haben tolle Aussicht!

Soweit das Auge reicht, ist übrigens alles Seoul

(mal ohne Worte)

 

Bukhansan - knapp 800m hoch: Stadtgebiet!

Mit 900m Höhe ist der Bukhansan der höchste Berg hier. Hinter diesem liegt (noch ein Stückchen weiter) auch dann schon Nordkorea.

 

Hanfluss und 63 Building - rechts IFC Center

Hanfluss, dahinter die "Skyline" des südlichen Seoul: das goldenfarbene "63 Building" (63 Stockwerke) und rechts das Arrangement von Yeouido, das Regierungs-Banken und Finanzcenter mit dem IFC (das höchste Haus, d.h. es ist ein Arrangement von insgesamt 3 Gebäuden)

 

ein müder kleiner Wanderer...

Ein müder kleiner Wandersmann

Der Gyeongbokgung Palast, einer von fünf

Der Gyeongbokgung Palast ist einer der fünf großen Anlagen in Seoul.

63 Building im Sonnenuntergang

63 Building im Sonnenuntergang...

 

Fast schon Abendstimmung: Blick nach Norden

Blick Richtung Norden