2016
Jeonju im Herbstlicht
Wieder mal Super-Wetter. Auf die koreanische Wettervorhersage ist Verlass! Ich hatte mir schon am Samstag die Reservierungen zur Fahrt nach Jeonju besorgt, da gutes Wetter angesagt war. So kam es denn auch, und am frühen Nachmittag fuhr ich mit dem Hochgeschwindigkeitszug KTX (ein Ableger des TGV aus Frankreich) in gut 90 Minuten nach Jeonju.
Diese Stadt ist berühmt für drei Dinge. Da is das alte Hanok-Village: ein ganzer, sehr gut erhaltener und inzwischen touristisch erschlossener Stadtteil mit uralten koreanischen Häuser, die liebevoll restauriert wurden.
Das Jeonju-Bibimbap: ein Gericht, das dem Dolsot-Bibimbap sehr ähnlich ist, aber kalt gegessen wird - Reis mit etwa 8 Gemüsesorten und ein Spiegelei obenauf wird ein einer Schale angerichtet, alles miteinander verrührt und dann gegessen. Schmeckt ausgezeichnet!
Hanji-Papier: das aus der Rinde des Maulbeerbaumes gewonnene, grob strukturierte Papier wird in Korea nicht nur zum Bespannen der alten koreanischen Fenster verwendet, sondern auch für Papierlampen und allerlei touristischer Artikel, wobei hier bis zu mehrere Hundert Lagen Papier teilweise eine Konsistenz und Festigkeit wie Holz erreichen. Folglich können aus Hangi auch Stühle und Kommoden gefertigt werden! Eine uralte Handwerksarbeit die viel Wissen und auch Geduld benötigt.
Ich habe Jeonju schon besucht, und dieses mal habe ich mich auf den späten Nachmittag und frühen Abend beschränkt, um so die spezielle Stimmung hier einzufangen.
Viele Gassen bieten Läden allerleit Art: Cfes, Restaurants, Andenken, Trachten
Die alten Häuser sind schön hergerichtet - ier wohnen ganz normale Bürger. Das gesamte Vietel steht unter Denkmaschutz.
Ich schrieb bereits vom Trend der jungen Mädchen (aber auch oft deren Boyfrieds!) zum Hanbok, der koreanischen Tracht. Entsprechend schießen auch die Läden aus dem Boden. Im letzten Jahr gab es diese Läden hier noch nicht.
Wenn man in die Seitengassen tiefer hineingeht, trifft man kaum jemanden. Hier wohnen nur noch die Einheimischen.
Die untergehende Sonne zeichnet Schattenspiele auf die Wände der Häuser.
Solch schöne Kleinpagoden aus Stein werden abends innen beleuchtet und sind so eine dezente Straßenbeleuchtung.
Hier können Gäste relativ günstig in Pensionen, die unseren Jugendherbergen gleichen, übernachten. Man nennt es Hanok-Stay. Ein Trend bei jungen Menschen nicht nur in Korea.
In den Hof dieses Privathauses bin ich einfach mal reingegangen. Manch eine Haus-Tür hat vor allem im ländlichen Korea gar kein Schloss! Ich habe selbst vor einigen Jahren mal an der Küste in einem Bauernhof übernachtet. Auch dort hatten die Türen keine Schlösser.
In den Hauptstraßen mit den Läden und Geschäften ist viel Betrieb. Aber ich suche immer ruhigere Ecken, fernab der Hauptwege.
Aus dem Haus klang ganz leise klassische Klaviermusik. Hier gibt wohl jemand Unterricht.
Die Sonne geht schon etwa um 17:30 Uhr unter, und dann dauert die Dämmerung auch maximal 30 Minuten. Es ist immer wieder überraschend.
Hier werden Hanbok-Trachen verkauft.
Die Restaurants in den kleinen Gassen öffnen bei Einbruch des Abends und bieten schönes Ambiente.
Der Besitzer dieses Ladens hat wohl ein Faible für Katzen - allerhand "Katzenhaftes" gab es hier zu kaufen.
Auch schöne kleine, junge Designerlädchen findet man wie hier einen Modeladen. Oft halten diese sich nicht lange, da bei steigenden Touristenzahlen die Pachten steigen. Dann gehen jene kleinen Läden weiter in die Seitengassen hinein, wo es noch günstig ist.
Das große Stadttor beendet das Hanok-Viertel. Das Viertel schmiegt sich den Hang hinauf, und war einst von einer Stadtmauer umgeben. Heute ist die Stadt viel größer und ihr Zentrum außerhalb.